Der Abflugtag – ein langer Tag

Mein Tag beginnt bereit um 04 Uhr morgens. Rechtzeitig möchte ich in Frankfurt sein. Aber nichts geht ohne vorher noch einen doppelten Espresso zu geniessen. Dann mache ich mich mit meinem Koffer auf dem Weg zur S-Bahn. Habe mal wieder bestimmt zuviel eingepackt. Oder nicht. Das stellt sich meistens erst im Verlauf einer Reise heraus. Aber ich fliege doch nach Kanada und besuche Städte wie Toronto und Montréal. Wenn mir dennoch etwas fehtl, könnte ich im Eaton Center auf der Jonge Street vorbeihuschen.
Alles klappt wie am Schnürchen. Auch der ICE von Köln nach Frankfurt ist pünktlich. Den Flughafen erreiche ich drei Minuten früher. Danke an die Deutsche Bahn.
Ich fliege zum ersten Mal von Frankfurt und somit muss ich mich erst einmal ein wenig orientieren. Wo ist Halle C (der Check-Inn Schalter von Air Canada). Diesen Flughafen kann man wahrlich nicht vergleichen mit Düsseldorf. Das Einchecken des Gepäcks läuft schnell und problemlos. Dann ab zum Bereich B. Durch die Sicerheitkontrolle – kein Piepen – weiter durch die Zollkontrolle zum Gate B43. Da steht sie: Eine Boeing 777-200 L und wird für den Flug vorbereitet. Um 09:00 soll Boarding sein. Aber vorher werden die Fluggäste noch einmal darum gebeten, sich zu einem zusätzlichen document-check in die Reihe zustellen. Die Reisepässe werden gescannt und auf der Boardingkarte wird ein Stempel gesetzt, der mich an Stempel aus verschiedensten Diskotheken erinnert.
Eine Stunde später dürfen wir das Flugzeug betreten. Es wird schnell voll. Es scheint zu 100% ausgelastet zu sein. Wir erhalten dann alle Sicherheitsinstruktionen über ein Video, welches jeder auf einem kleinen Display – eingebaut im Rücksitz seines vor ihm sitzenden Mitreisenden – betrachten kann. Dann die übliche Information der Flugroute (Amsterdam – Glasgow – Labrador – Québec – Montréal)und kurze Zeit später wird das Flugzeug in Startposition gebracht.
Die Flughühe von 36000 Fuss erreichen wir rasch. Und dann bedienen uns die freundlichen Stewardessen mit Hähnchen oder einer Pasta als Alternative. Lecker. Kam genau zur richtigen Zeit. Mein Magen hatte aber irgendwie bereits die Anfrage gestellt. Dazu einen Chardonnay – Sauvignon Blanc 2010 aus Frankreich. Dabei hätte man seitens Air Canada doch auch einen kanadischen Wein anbieten können. Denn Kanada hat doch interessante Weinregionen…
Nach dem Essen lasse ich erst einmal die Wolken, die unter mir sind und wie Wattebäuschchen aussehen an mir vorüberziehen.
Zwischenzeitlich werden wir wieder mit Snacks versorgt und der Getränketrolley versorgt uns mit den Getränken, nach denen uns gerade ist.
Etwa zweieinhalb Stunden vor der planmässigen Landung erreichen wir die Ostküste. Sie wirkt irgendwie kalt, aber es handelt sich wohl eher hierbei noch um Eisschollen oder ähnliches. Da kommt sie die Küste und wir fliegen immer mehr ins Landesinnere herein. Und noch einmal werden wir mit Tortilla-Wraps verpflegt. Nein, auch in Sachen Verpflegung bin ich begeistert.
Gegen 18:40 Uhr – sorry, ich muss noch die Uhren zurückdrehen – nein, gegen 12:40 Uhr Ortszeit landen wir auf dem Pearsson International Airport von Toronto. Die Zeit verging wirklich wie im Fluge. Jetzt weiss ich wieder einmal wofür dieser Spruch steht.
Im Flugzeug wurde uns ncoh die Immigration Card ausgehändigt. Ein Formular, welches jeder Reisende auszufüllen hat. Dieses Formular wird begutachtet, ein paar Fragen werden gestellt und nach dem sehr freundlichen Smalltalk darf ich weiter zum Baggage Claim um meinen Koffer in Empfang zu nehmen.
Endlich bin ich da, nur wohin muss ich um zum Airport Express zu gelangen. Für mich war es eine große Frage, die sehr schnell beantwortet wurde. Ich besteige den Reisebus, in dem vorher mein Koffer eingelagert wird und genieße die Fahrt. Schon bereits jetzt ist die Skyline von Toronto bestens zu sehen. Der Bus macht an verschiedenen Punkten in Toronto halt, meine Haltestelle, das Chelsey Hotel an der Gerrard Street West, ist eines der letzten. Aber was ein Wetter. Wolkenloser Himmel, 23 Grad im Schatten. Wow! So kann es bleiben. Auf zum Gästehaus, in dem ich in den nächsten vier Tagen wohne. Einfach ausgestattet, aber vollkommen ausreichend. Ein freundlicher Empfang durch den Hausherren, erste Tipps und auch ein paar offene Fragen werden rasch beantwortet. Nun erst einmal etwas frisch machen. Dann geht es auf die erste Besichtigungstour.