The Path und der erste Kanadatreff in Toronto

Was hatte ich gut geschlafen. Und bereits gegen sechs Uhr Ortszeit war ich dann auch schon wieder wach. Noch etwas dösen und dann frisch machen für den Tag. Ich sehe nach draußen, das Wetter scheint nicht ganz so prächtig zu sein, wie noch am Vortrag. Sicherheitshalber ziehe ich einen dünnen Pullover an, denn es sieht nach Abkühlung aus. Und das bestätigte sich, als ich die Räume des Guesthouse verliess. Auch der blaue Himmel ist nicht da. Nun, da gibt es doch in Toronto auch andere Ideen. Auf Museum habe ich nicht so richtig Lust. Ich gehe dahin, wo viele Einwohner von Toronto stets anzutreffen sind. In den PATH.

Der Path ist ein Netzwerk von unterirdischen Fussgängertunneln in Toronto. Etwa 27 Kilometer lang, und mehr als 350.000 Quadratmeter groß. Viele Gebäude sind an dieses Tunnelsystem angeschlossen, wie zum Beispiel das bereits erwähnte Rogers Centre, der CN Tower sowie die Hockey Hall of Fame. Kanada ist ein Eishockeyland. Und hier befindet sich sicherlich eines der wichtigsten Museen für jeden Eishockeyfan. Wayne Gretzky, ehemaliger NHL-Profi und kanadischer Nationalspieler wäre einer von den auch nach Europa hin bekannten Größen. Aber zurück zum Path. Hier läßt es sich aushalten. Für alle, die Lust zum Shoppen haben, ein Paradies, welches keinen Anfang aber auch kein Ende hat. Aber ebenso verfügt das Paradies über genügend viele Adressen, um sich kulinarisch zu versorgen. In einigen Bereichen des PATHS freut man sich ebenso über die gute Versorgung von kostenlosen WLAN-Zonen. Zwischendurch checke ich da doch gerne mal meine Nachrichten über mein Smartphone. Irgendwann wird wohl auch der Regen mal aufhören. Und nach ein paar wenigen Stunden unterirdischen Bummels, läßt der Regen wirklich nach. Nachdem ich mich zum späten Mittag noch einmal gestärkt habe, suche ich zunächst noch die Harbourfront auf. Und genieße den Blick Richtung Toronto Islands, den vor Toronto gelagerten Inseln, die ich auch noch besuchen will.

Anschließend mache ich mich dann mit dem Subway auf Richtung St. Patrick Station. Dort an der Ecke Dundas / University Street bin ich mit Saskia verabredet. Bislang kannten wir uns nur über die Facebook-Seite des Kanadatreffs. Und so trafen wir uns pünktlich auf die Minute. Das Erkennungsmerkmal war die Postkarte unseres Kanadatreffs, die ich in der Hand hielt. Aber wir haben uns auch sofort erkannt. Wir beschlossen nach Tim Horton zu gehen. Tim Horton ist wohl die angesagteste Adresse um einfach nett Kaffee zu genießen. Eine stark verbreitete Kette – ähnlich wie Starbucks – wo es neben Kaffee in verschiedensten Variationen auch Bagels und Muffins gibt. Einige Kanadafans sagen, wer Tim Hortons nicht besucht hat, hat Kanada nicht gesehen. Soweit will ich aber jetzt nicht ausschweifen. Saskia kommt aus dem wetfälischen Hamm, somit aus meiner ursprünglichen Heimat. Als gebürtiger Unnaerer kann man das schon sagen. Wir verstehen uns vom ersten Moment echt gut und plaudern über alles, was es so zu erzählen gibt. Schwerpunkt ist und bleibt natürlich das Thema Kanada. Saskia ist im Vergleich zu mir für eine längere Zeit in Toronto. Knapp 111 Tage will sie in Kanada sich aufhalten. Ein paar Ausflüge hat sie auch geplant. Bei einer Gastfamilie in Toronto ist sie untergekommen und besucht die Sprachschule, die an unserem Treffpunkt liegt. Und auch sie schreibt über ihre Erlebnisse einen Blog, den ihr hier findet. Wir genießen unsere Kaffeevariationen. Der erste Kanadatreff outside of Düsseldorf. Klasse! Und ein zweiter wird am Freitag noch folgen. Den Beweis unseres Treffens halten wir aber bereits schon an diesem späten Nachmittag mit der Kamera fest. Eine Kanadierin ist so freundlich und macht gleich eine ganze Fotoserie. Aber so sind die Menschen in Kanada. Immer freundlich und entgegenkommend. Als wäre es eine Selbstverständlichkeit. Wenn man hier gefragt wird “How do you do”, kann man in der Regel davon ausgehen, dass es dem Kanadier wirklich interessiert. Sie sind sehr kommunikativ, aufgeschlossen, warmherzig.
An diesem Abend habe ich keine größere Aktvität mehr gemacht, aber für den nächsten Tag steht ein Spaziergang auf Toronto Islands auf dem Programm.