Altstadt und Go-Habs-Go

Am nächsten Morgen habe ich mich mit Almut verabredet, die nun die nächsten zwei Tage in Montréal ist. Somit haben wir beschlossen, uns an der U-Bahnstation in der Altstadt zu treffen. Und das Wetter ist absolut toll. Vielleicht etwas warm. 29 Grad könnten es werden. Aber die Altstadt und der alte Hafen bieten sich auch an, die Luft vom Sankt Lorenz Strom in Verbindung zu nutzen. Somit wird noch ausgiebiger als am Tag zuvor, das Hafengelände aufgesucht. Aber wir erfahren auch, dass an diesem Tag auch die Museen geöffnet sind und der Eintritt in zahlreichen Adressen kostenlos ist. Somit sehen wir die Kirche Notre-Dame-de-Bon-Secours und können dort auf die Aussichtsplattform gehen. Man sieht den Hafen natürlich, ebenso auch den im Hafen befindlichen Circque du Soleil, den weltbekannten Zirkus.  Eine weitere Station der Altstadttour ist selbstverständlich die Basilika Notre-Dame. Die aus meiner Sicht schönsten Kirche überhaupt. Der Eindruck ist überwältigend. Einfach unbeschreiblich. Ich kann wirklich nur jedem diesen Besuch nahelegen, und selbst der Eintritt von 5 kanadischen Dollar, er ist es mehr als wert.

Heute Abend ist auch Eishockey und so erkundigen wir uns, wo man am besten das Spiel sehen kann bei der Touristeninformation in der Altstadt. Dort erfahren wir, dass es eine Art Public Viewing im Centre Bell gibt. Der Arena, wo sonst die Heimspiele der Habs, der Montréal Canadians, stattfinden. Wow! Was ein toller Vorschlag. Ob noch Karten für das Public Viewing zu haben sind? Die Nachfrage muss wahnsinnig groß sein, obwohl doch das Spiel in New York stattfindet.

Wir machen uns auf den Weg und fahren mit der Metro zur U-Bahnstation Bonaventure. Von dort ist es nicht so weit bis zum Centre Bell. Dort erfahren wir glücklicherweise, dass es noch Karten zu haben gibt und schlagen natürlich zu 10 kanadische Dollar. Eine gute Anlage. Es ist noch Zeit, und so gehen wir in die Rue-Chretiens. Dort gibt es einige Lokale und Pubs sowie Restaurants. Es ist eine Nebenstraße der Rue Saint Catherine auf der westlichen Seite, natürlich nicht soweit entfernt vom Centre Bell Dort finden wir eine nette Adresse, um ein Bierchen zu trinken und mit zwei netten Personen ins Gespräch kommen, die auch zum Event wollen. Beim Bier und bei dem netten Gespräch vergeht die Zeit schnell und zusammen mit der neuen Bekanntschaft gehen wir zum Centre Bell um auf die Öffnung der Türen zu warten. Es haben sch schon einige eingefunden, die heute ihr Team anfeuern wollen. Selbst ein Hund mit Namen Yogi trägt ein Habstrikot.

Um 18.30 Uhr ist Einlass und wir verschaffen uns – nachdem wir im Inneren des Centre Bells sind – erst einmal einen Überblick, bevor wir uns zu unserem Sitzplatz aufmachen,  Etwas mehr als 21.000 Besucher passen in das Centre Bell hinein, und schätzungsweise werden an diesem Abend mindestens 19.000 Besucher dabei sein. Auch ein hervorragendes und beeindruckendes Vorprogramm wird geboten.

Was soll man sagen: Natürlich singen wir die kanadische Hymne, die anfänglich auf französisch und zuletzt in englisch gesungen wird. Ich kenne sie bereits auswendig, hatte sie zuletzt in Toronto bei den Blue Jays gesungen vor zwei Jahren. Und dann ist es soweit. Anstoß und standig ertönen die Go-Habs-Go Schlachtrufe. Selbst eine La-Ola-Welle schwabbt zeitweilig durch die Halle. Obwohl das Team doch im entfernten New York spielt. Was eine Begeisterung, die sich automatisch auf uns überträgt. In den Drittelpausen kann man die Halle auch verlassen und über den Barcode der Eintrittskarte erhält man erneuten Zutritt. Das Spiel ist ziemlich spannend. 2:2 steht es nach dem dritten Drittel und somit muss die so undankbare Overtime vielleicht den Gewinner ausmachen. Aus unserer Sicht war Montréal die bessere und überzeugendere Manschaft. Aber oftmals kommt es anders und so schießen die Rangers aus New York zu unserem aller Bedauern das entscheidene Tor.

Es heißt aufbrechen. Noch geschockt von dem Ausgang, machen wir uns auf dem Weg zur Metro. Wir stellen fest, wie sehr gut und zivilisiert hier alles abläuft. Kein Gedränge, kein Geschupse. Und auch kein Gequetsche, wenn wir die U-Bahn Richtung Berri-UQAM erreichen. Gegen Mitternacht erreiche ich meine Unterkunft an der Rue Saint Catherine.