Der lange Tag – Teil 2

Nachdem ich mich also frisch gemacht hatte, musste ich mich zunächst ein paar Besorgungen in Downtown machen. Wo bekomme ich Geld, also Cash obwohl hier doch recht viele gerne mit VISA, MASTERCARD oder ähnliches bezahlen. Wo ist ein Automat, der hier ATM heißt, und bei dem nicht überhöhte Gebühren anfallen. Ich kann diese Frage wirklich nicht allgemein beantworten. Oftmals ändern sich diese Aussagen. Ich hatte vor meinem Urlaub meine Bank kontaktiert, und diese hat mir gesagt, im Moment wäre es noch die CIBC. Diese suchte ich dann in Downtown auf. Dann wollte ich mich um Airtime kümmern, um auch meine Rogers SIM-Karte zu aktivieren. Dieses Problem wird mich leider auch in den nächsten Tagen beschäftigen. Bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist es noch nicht zu einer erfolgreichen Aktivierung gekommen, aber die Airtime habe ich bezahlt. C´est la vie! Also wird Skype mein Telefon in Kanada erst einmal sein. Ansonsten erlebe ich aber bereits in den ersten Stunden seit meiner Ankunft Hilfe, Unterstützung in allen Dingen. Eigentlich dachte ich, daß mein internationaler Reisestecker mit allen Geräten, die ich dabei habe, kooperiert. Erst hier, in Toronto stelle ich fest, für mein Netbook gilt das nicht. Denn der Stecker passt überhaupt nicht. Aber meinen Reiseblog möchte ich ja gerne zu Ende schreiben. Und auch sonst benötige ich es ja, um zu skypen. Ein netter Mitarbeiter im Eaton Center auf der Yonge Street gibt mir darauf hin einen Tipp, den ich auch gerne mal weitergebe: Im BEST BUY auf der Dundas Street, auf gleicher Seite wie das Eaton gibt es alles in Bezug auf elektronische Waren. In diesem Shop traf ich wieder auf einen sehr freundlichen Verkäufer, von dem ich auch eine sehr gute Beratung bekam. Und wirklich: Die Ausgaben waren absolut im Bereich Low-Price angesiedelt. Da hätte ich mir auch gleich den Reisestecker hier im Reiseland kaufen könnnen.

Bevor ich mich auf den Weg zum Rogers Center machte, um dort das Baseballspiel der Eastern Division zwischen den Blue Jays aus Toronto und den Tampa Bay Rays zu sehen, stärkte ich mich mit einem Slice Pizza to Go. Das reicht aber nun wirklich. Auf ging´s dann zum Roger´s Center. Bei dem Rogers Centre handelt es sich um ein Stadion, welches früher mal unter dem Namen Sky Dome bekannt war. Hauptsächlich finden dort die Spiele der Blue Jays statt, darüber hinaus gibt es aber auch verschiedenste Konzerte und andere Veranstaltungen. Bruce Springsteen, zum Beispiel, der doch nun wirklich in die Jahre gekommene amerikanische Rockstar, wird zum Beispiel im Juni dort seine Songs zum besten geben. Die Besucherkapazität des Stadions liegt bei etwa 50.000 Personen. Zumindest bei einem Baseballspiel. Ja, ganz ausverkauft war es an diesem Dienstagabend nicht, aber unabhängig davon, war einer unter den Besuchern, der absolut keine Ahnung von den Spielregeln des Baseballs hatte. Ich hatte mir gedacht, dieses Spiel zu sehen, um auch gegen den Jetlag anzukämpfen. Es war eine SUPI-Idee, wie sich herausstellte. Zunächst war ich begeistert von der Konstruktion des Stadions, welches ja auch auch vom Ontariosee neben dem benachbarten CN-Tower sehr gut zu erkennen ist. Später lief eine Horde Kinder auf den Platz. Und ich fragte mich, ob das zum Showprogramm gehört. Dieses Match der beiden Teams wurde mit den Nationalhymnen beider Teams durch diesen Kinderchor eingeleitet. Nach “The Star Spangled-Banner”, der amerikanischen Hymne, folgte “Oh Canada”, wo ich mich dabei ertappte, den Chor unterstützen zu wollen. Und dann ging das Spiel auch endlich los. Im ständigen Wechsel versuchten mal die Hausherren und mal die Gäste soviele Runs und Punkte als Offense wie möglich während ihrer Innings zu schaffen. Aber bitte nicht fragen, was ich damit meine! Okay!? Die Hausherren, also die Blue Jays haben das Spiel nach neun Durchgängen (ach ja, neun Innings) für sich gewonnen. Die Atmosphäre war auch unter den Zuschauern klasse. Eine La-Ola-Welle ging auch im mittleren Spielabschnitt durch das Stadion. Und selbst als Laie fühlte ich mich nicht fehl am Platz. Vielleicht verstehe ich inzwischen etwas mehr von diesem Sport. Nein, ein Baseballspiel würde ich als Empfehlung für einen mehrtägigen Toronto-Besuch als Empfehlung auflisten, auch wenn dem einen ein Fussballspiel lieber wäre. Aber Thorsten Frings, der ehemalige Bremer, der mitterweile beim FC Toronto spielt, hatte derzeit spielfrei. Und ein Eishockeyspiel fand ebenso während meines Aufenthaltes nicht statt.

Nach dem Spiel ging es zu Fuss zurück Richtung Hotel. Das heißt von der Hafennähe ging ich nun zunächst entlang der University Street Richtung Dundas. Unterwegs bestaunte ich die schöne Atmosphäre der abendlichen Beleuchtung verschiedenster Gebäude. Entlang der Dundas Street ging zunächst ein Stück Richtung Osten um wieder auf die Yonge Stret einen Blick über die dortige immer noch mit Leben gefüllten Straße zu erhaschen. Aber ich merkte. So langsam packte mich die Müdigkeit. Aber ich musste nicht mehr ganz so weit. Von Dundas / Ecke Yonge Street sind es vielleicht noch etwa anderthalb Kilometer. Und gegen 23 Uhr kanadischer Zeit erreichte ich überglücklich und zufrieden meine Unterkunft.