Day Pass und Awesome Chocolate

Der 4. Tag. Wieder einmal habe ich prächtig geschlafen. Auch wenn ch wieder früh aufgestanden bin. Halb acht. Aber heute ist bereits der letzte Tag für mich in Toronto.

Zunächst besorge ich mir den Day Pass an der Subway Station Dundas. Ein paar Ziele habe ich auch heute auf dem Programm. Zunächst besorge ich im Hockey Hall of Fame-Shop noch schnell ein Souvenir. Dann geht es entlang der Front Street East zu St. Lawrence Market. Kein Supermarkt, sondern eine Markthalle, auf der man auf zwei Ebenen Gemüse, Fleisch, Fisch, Obst, Käse, Wurst sowie andere Produkte – meist aus Ontario, aber auch aus anderen Regionen und Ländern – kaufen kann. Es erinnert mich ein wenig an die Markthalle(n) von Riga, die aber wesentlich größer sind.

Dann führt mich mein Weg zur Distellery Hostoric District. Früher wurde hier Alkohol gebrannt. Meist für Whiskey. Das erkennt man auch an den Schildern, die einige Gebäudekomplexe verbinden. Die ganzen Produktionshallen beherbergen heute Gallerien, Kunstgallerien verschiedenster Art. Aber es gibt auch die Möglichkeit hier und da einen Kaffee zu schlürfen. Denn irgendwie habe ich bereits wieder Durst. Ob ich mich zu einer Kaffeetante entwickele? Zum Kaffee würde etwas Süßes passen. Chocolate & Pastry heißt das Zauberwort.

Carsten, unser Ideengeber für den Kanadatreff, gab mir den Tipp, mal bei seinem Bruder vorbeizusehen. An der Dupont-Street im Norden von Toronto etwas nördlicher als Bloor Street und Koreatown, hat er sein Geschäft. Genauer gesagt: 653 Dupont Street, Ecke Christie Street. Schon in den Auslagen staune ich über die Vielfalt. Ich betrete den Laden und werde von einer freundlichen Angestellten begrüßt. Ich frage nach Daniel, und teile ihr verwundert mit, daß ich Daniel von Carsten grüßen möchte. Und so lerne ich Daniel Stubbe, gebürtig aus Ibbenbüren bei Münster, kennen. Ich erfahre, daß er seit mehr als 15 Jahren in TOronto seine Chocolate & Pastry verkauft. Und irgendwie ist es ja auch aus der Historie bereits verankert gewesen. Bereits früher gab es in Meppen im Emsland ein erstes Geschäft. Inzwischen gibt es neben der Adresse in Toronto, die Möglichkeit, die delicious products in Ottawa, Kanadas Hauptstadt zu kaufen.

Auch Daniels Frau lerne ich kennen. Man merkt aber vom Charakter, diese Menschen passen einfach hier hin. Ich muss ja nichts von den besonderen Charakteren der Kanadier im Bezug auf Freundlichkeit, Herzlichkeit, Oehrlichem Auftreten und anderen positiven Eigenschaften sagen. Es ist einfach so. Und es ist schön, daß es so ist.

Ich verabschiede mich von den beiden ohne zwar einen Einkauf zu machen (die Pralinen hätten den Weg nach Deutschland aufgrund der sommerlichen Temperaturen nicht überstanden), aber ein kleines Tasting habe ich doch gemacht. Und ich war absolut beeindruckt.

Auf der Bloor Street in Koreatown (die Schriftzeichen deuten darauf hin) steige ich wieder in die U-Bahn. Einmal umsteigen Richtung CN-Tower. Gegenüber vom Rogers Centre befindet sich die Steam Whistle Brewery, die nach ihren Worten das beste Pilsener in Kanada braut.

Ich bin dort erneut mit Saskia verabredet. Aber auch Julia, die gebürtig aus Toronto ist, und in Düsseldorf inzwischen wohnt, ist seit Donnerstag in Toronto. Sie kenne ich bereits von unseren Events in Düsseldorf. Schön, daß auch sie heute zugesagt hat. Nach einer herzlichen Begrüßung beschlossen wir zunächst, das Bier zu testen. Auch wenn wir eher teils Wein- oder Altbier kennen. Die Stimmung ist einfach klasse. Wir verstehen uns bestens. Anschließend machen wir noch schönen Spaziergang entlang des südlich gelegenen Standes und der Toronto Waterfront. Total glücklich, daß es mit unserem Treffen geklappt hat, fallen wir uns noch einmal in die Arme, und versprechen uns, daß wir uns spätestens in Germany wiedersehen. Mag sein, daß Saskia und Julia sich auch bei Daniel über die Schokolade informieren werden, denn ich hatte beiden noch eine Visitenkarte mit auf dem Weg gegeben.

Ich genieße -ganz spontan – an diesem Abend in Wayne Gretzky´s auf der Blue Jays Street meinen ersten kanadischen Wein. Zumindest den ersten kanadischen Wein auf kanadischem Grund. Einen Chardonnay, im Holzfass gelagert. Ein schöner Schmelz, gute Power, sehr elegant gemacht. Wayne Gretzky gehört ja inzwischen auch zu den VQA-Winzern, nachdem er früher erfolgreich im Eishockey war. Dieses sieht man auch in der Gestaltung des Restaurants. Eisnockey diktiert diese Location.

Der Tag ist zu Ende, ich mache mich auf den kurzen Weg Richtung Gästehaus. Morgen muss ich umziehen. Es geht auf nach Niagara Falls.

Toronto Island – Mein Tag Nummer 3

Der dritte Tag in Kanada. Die Wetterprognose sieht bestens aus. Nach einer kleinen Stärkung bei Second Cup wieder einmal in Downtown Toronto gehe ich Richtung Harbourfront um von dort zur Toronto Island mit dem Schiff überzusetzen. Die Tickets kosten 7 CAN-$. Also alles in allem ein fairer Preis. Man kann zwischen drei Zielen auf der Insel auswählen. Und von jedem der drei Stationen wieder zurückfahren.

Ich bemerke, die Temperaturen steigen bereits jetzt an. Die Sonnencreme ist heute ein Muss. Auch wenn man auf der Insel sich aufhält, man darf die Sonnenenergie nicht unterschätzen. Wir legen an bei Centre Islands. Hier verlasse ich das Schiff, wie auch alle Passagiere und sehe den schönen Blick auf Torontos Skyline. Der CN Tower sowie das Rogers Centre sind von hier aus bestens zu ersehen. Ebenso sieht man auch dann und wann die Flugzeuge, die auf Toronto Island landen. Es sind Flugzeuge aus Ottawa, Montreal sowie anderen kanadischen Städten sowie Städten wie New York, Buffalo und weiteren US-amerikanischen Städten. Aber von Europa wird ja bekannterweise Toronto Pearsson angesteuert. Soviel Bequemlichkeit muss ja auch nicht sein. Zurück zur Insel. Nachdem ich an den Yachten vorbeiwandere und anschließend feststelle, daß ich den Weg auch wieder zurückgehen muss (was ich aber gerne mache), setze ich zunächst den Weg fort in Richtung einer Farm, einer Art Zoo auf der Insel. Hier kann man viele Tiere bewundern, die man unter anderem in der Landwirtschaft wiederfindet. Hühner, Schweine, Esel, zwei Pfauen und weiteres findet man unter anderem vor. Weiter geht mein Spaziergang.

Eine wahre grüne Insel, die im Norden mit einem Sandstand umrandet ist. Es gibt dort auch Umkleidekabinen. Somit besteht die Möglichkeit im Ontariosee baden zu gehen. Denn dort im Norden, wo dieser Sandstrand liegt, hat man auch einen tollen Blick in Richtung Westküste. Ich vermute dort im Westen die Stadt Hamilton zu sehen. Hamilton ist eine Produktionsstätte für die kanadische Stahlerzeugung. Dofasco hieß damals das Unternehmen, welches dort angesiedelt war, bis es aufgekauft wurde und heute unter dem Namen Aperam läuft. Im Norden des Ontariosees müsste irgendwo Niagara-On-The-Lake sein, von wo es nicht mehr ganz so weit zu den Niagara-Fällen ist. Dort werde ich am Samstag, also in zwei Tagen sein.

Der Wind hier an dem Sandstrand tut richtig gut, er ist nicht zu frisch, eher angenehm erfrischend. Ich setze meinen Spaziergang weiter Richtung Osten fort. Dühnen sehe ich dort, hinter denen wieder ein Sandstrand liegt. Schulklassen sind zahlreich zu sehen, aber auch manchmal ist man mit der Natur ganz allein. Eine Stille, die auch mal sehr, sehr gut tut.
Fast fünf Stunden bin ich auf der Insel unterwegs, und vermute, daß ich sie fast von allen Seiten gesehen habe. Dieses Ziel, Toronto Island, ist ein „Muss-man-erleben-haben“-Ziel für jeden, der im Frühjahr bis Herbst Urlaub in Toronto macht.

Zum frühen Nachmittag verlasse ich – dieses Mal mit einer Autofähre die Insel von der Ostseite. Die Anlegestelle befindet sich auch in der Nähe des City-Flughafens. Während der Überfahrt kommen einem die Flugzeuge sehr nah, von einer Gefahr ist aber nicht die Rede.

An der Anlegestelle in der City angekommen, mache ich mich – wie schon am frühen Morgen – zu Fuss auf dem Weg Richtung Gerrard-Street.

Unterwegs mal wieder eine Stärkung (dieses Mal deftiger Natur) in einem der kulinarischen Lokalitäten im Path, weil ich auch mal meinem Körper etwas Schatten gönnen möchte. Denn ich merke, trotz mehrfacher Versorgung mit Sonnencreme Lichtschutzfaktor 30 habe ich eine leichte Rötung.

Abends mache ich mich dann noch einmal auf dem Weg Richtung Norden. Ich spaziere etwas entlang der Villen, die sich in der Nähe vom Casa Loma befinden. Das Casa Loma, eigentlich eine Touristenattraktion macht auf mich eher einen ernüchternden Eindruck. Hatte mir vielleicht etwas mehr versprochen. Tagsüber könnte man dort auch Führungen machen, aber ich genieße diese inzwischen wieder angenehme Temperatur und bewundere die tollen Komplexe, die wohl eher Bestandteil der hier befindlichen Universität sind.

Wieder geht ein Tag zu Ende, meine Füße freuen sich auf etwas Ruhe. Am nächsten Tag beabsichtige ich mal wieder – zum zweiten Mal – den Day Pass der TTC zu nutzen um noch ein paar Ziele in Toronto anzusteuern.

The Path und der erste Kanadatreff in Toronto

Was hatte ich gut geschlafen. Und bereits gegen sechs Uhr Ortszeit war ich dann auch schon wieder wach. Noch etwas dösen und dann frisch machen für den Tag. Ich sehe nach draußen, das Wetter scheint nicht ganz so prächtig zu sein, wie noch am Vortrag. Sicherheitshalber ziehe ich einen dünnen Pullover an, denn es sieht nach Abkühlung aus. Und das bestätigte sich, als ich die Räume des Guesthouse verliess. Auch der blaue Himmel ist nicht da. Nun, da gibt es doch in Toronto auch andere Ideen. Auf Museum habe ich nicht so richtig Lust. Ich gehe dahin, wo viele Einwohner von Toronto stets anzutreffen sind. In den PATH.

Der Path ist ein Netzwerk von unterirdischen Fussgängertunneln in Toronto. Etwa 27 Kilometer lang, und mehr als 350.000 Quadratmeter groß. Viele Gebäude sind an dieses Tunnelsystem angeschlossen, wie zum Beispiel das bereits erwähnte Rogers Centre, der CN Tower sowie die Hockey Hall of Fame. Kanada ist ein Eishockeyland. Und hier befindet sich sicherlich eines der wichtigsten Museen für jeden Eishockeyfan. Wayne Gretzky, ehemaliger NHL-Profi und kanadischer Nationalspieler wäre einer von den auch nach Europa hin bekannten Größen. Aber zurück zum Path. Hier läßt es sich aushalten. Für alle, die Lust zum Shoppen haben, ein Paradies, welches keinen Anfang aber auch kein Ende hat. Aber ebenso verfügt das Paradies über genügend viele Adressen, um sich kulinarisch zu versorgen. In einigen Bereichen des PATHS freut man sich ebenso über die gute Versorgung von kostenlosen WLAN-Zonen. Zwischendurch checke ich da doch gerne mal meine Nachrichten über mein Smartphone. Irgendwann wird wohl auch der Regen mal aufhören. Und nach ein paar wenigen Stunden unterirdischen Bummels, läßt der Regen wirklich nach. Nachdem ich mich zum späten Mittag noch einmal gestärkt habe, suche ich zunächst noch die Harbourfront auf. Und genieße den Blick Richtung Toronto Islands, den vor Toronto gelagerten Inseln, die ich auch noch besuchen will.

Anschließend mache ich mich dann mit dem Subway auf Richtung St. Patrick Station. Dort an der Ecke Dundas / University Street bin ich mit Saskia verabredet. Bislang kannten wir uns nur über die Facebook-Seite des Kanadatreffs. Und so trafen wir uns pünktlich auf die Minute. Das Erkennungsmerkmal war die Postkarte unseres Kanadatreffs, die ich in der Hand hielt. Aber wir haben uns auch sofort erkannt. Wir beschlossen nach Tim Horton zu gehen. Tim Horton ist wohl die angesagteste Adresse um einfach nett Kaffee zu genießen. Eine stark verbreitete Kette – ähnlich wie Starbucks – wo es neben Kaffee in verschiedensten Variationen auch Bagels und Muffins gibt. Einige Kanadafans sagen, wer Tim Hortons nicht besucht hat, hat Kanada nicht gesehen. Soweit will ich aber jetzt nicht ausschweifen. Saskia kommt aus dem wetfälischen Hamm, somit aus meiner ursprünglichen Heimat. Als gebürtiger Unnaerer kann man das schon sagen. Wir verstehen uns vom ersten Moment echt gut und plaudern über alles, was es so zu erzählen gibt. Schwerpunkt ist und bleibt natürlich das Thema Kanada. Saskia ist im Vergleich zu mir für eine längere Zeit in Toronto. Knapp 111 Tage will sie in Kanada sich aufhalten. Ein paar Ausflüge hat sie auch geplant. Bei einer Gastfamilie in Toronto ist sie untergekommen und besucht die Sprachschule, die an unserem Treffpunkt liegt. Und auch sie schreibt über ihre Erlebnisse einen Blog, den ihr hier findet. Wir genießen unsere Kaffeevariationen. Der erste Kanadatreff outside of Düsseldorf. Klasse! Und ein zweiter wird am Freitag noch folgen. Den Beweis unseres Treffens halten wir aber bereits schon an diesem späten Nachmittag mit der Kamera fest. Eine Kanadierin ist so freundlich und macht gleich eine ganze Fotoserie. Aber so sind die Menschen in Kanada. Immer freundlich und entgegenkommend. Als wäre es eine Selbstverständlichkeit. Wenn man hier gefragt wird “How do you do”, kann man in der Regel davon ausgehen, dass es dem Kanadier wirklich interessiert. Sie sind sehr kommunikativ, aufgeschlossen, warmherzig.
An diesem Abend habe ich keine größere Aktvität mehr gemacht, aber für den nächsten Tag steht ein Spaziergang auf Toronto Islands auf dem Programm.

Der lange Tag – Teil 2

Nachdem ich mich also frisch gemacht hatte, musste ich mich zunächst ein paar Besorgungen in Downtown machen. Wo bekomme ich Geld, also Cash obwohl hier doch recht viele gerne mit VISA, MASTERCARD oder ähnliches bezahlen. Wo ist ein Automat, der hier ATM heißt, und bei dem nicht überhöhte Gebühren anfallen. Ich kann diese Frage wirklich nicht allgemein beantworten. Oftmals ändern sich diese Aussagen. Ich hatte vor meinem Urlaub meine Bank kontaktiert, und diese hat mir gesagt, im Moment wäre es noch die CIBC. Diese suchte ich dann in Downtown auf. Dann wollte ich mich um Airtime kümmern, um auch meine Rogers SIM-Karte zu aktivieren. Dieses Problem wird mich leider auch in den nächsten Tagen beschäftigen. Bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist es noch nicht zu einer erfolgreichen Aktivierung gekommen, aber die Airtime habe ich bezahlt. C´est la vie! Also wird Skype mein Telefon in Kanada erst einmal sein. Ansonsten erlebe ich aber bereits in den ersten Stunden seit meiner Ankunft Hilfe, Unterstützung in allen Dingen. Eigentlich dachte ich, daß mein internationaler Reisestecker mit allen Geräten, die ich dabei habe, kooperiert. Erst hier, in Toronto stelle ich fest, für mein Netbook gilt das nicht. Denn der Stecker passt überhaupt nicht. Aber meinen Reiseblog möchte ich ja gerne zu Ende schreiben. Und auch sonst benötige ich es ja, um zu skypen. Ein netter Mitarbeiter im Eaton Center auf der Yonge Street gibt mir darauf hin einen Tipp, den ich auch gerne mal weitergebe: Im BEST BUY auf der Dundas Street, auf gleicher Seite wie das Eaton gibt es alles in Bezug auf elektronische Waren. In diesem Shop traf ich wieder auf einen sehr freundlichen Verkäufer, von dem ich auch eine sehr gute Beratung bekam. Und wirklich: Die Ausgaben waren absolut im Bereich Low-Price angesiedelt. Da hätte ich mir auch gleich den Reisestecker hier im Reiseland kaufen könnnen.

Bevor ich mich auf den Weg zum Rogers Center machte, um dort das Baseballspiel der Eastern Division zwischen den Blue Jays aus Toronto und den Tampa Bay Rays zu sehen, stärkte ich mich mit einem Slice Pizza to Go. Das reicht aber nun wirklich. Auf ging´s dann zum Roger´s Center. Bei dem Rogers Centre handelt es sich um ein Stadion, welches früher mal unter dem Namen Sky Dome bekannt war. Hauptsächlich finden dort die Spiele der Blue Jays statt, darüber hinaus gibt es aber auch verschiedenste Konzerte und andere Veranstaltungen. Bruce Springsteen, zum Beispiel, der doch nun wirklich in die Jahre gekommene amerikanische Rockstar, wird zum Beispiel im Juni dort seine Songs zum besten geben. Die Besucherkapazität des Stadions liegt bei etwa 50.000 Personen. Zumindest bei einem Baseballspiel. Ja, ganz ausverkauft war es an diesem Dienstagabend nicht, aber unabhängig davon, war einer unter den Besuchern, der absolut keine Ahnung von den Spielregeln des Baseballs hatte. Ich hatte mir gedacht, dieses Spiel zu sehen, um auch gegen den Jetlag anzukämpfen. Es war eine SUPI-Idee, wie sich herausstellte. Zunächst war ich begeistert von der Konstruktion des Stadions, welches ja auch auch vom Ontariosee neben dem benachbarten CN-Tower sehr gut zu erkennen ist. Später lief eine Horde Kinder auf den Platz. Und ich fragte mich, ob das zum Showprogramm gehört. Dieses Match der beiden Teams wurde mit den Nationalhymnen beider Teams durch diesen Kinderchor eingeleitet. Nach “The Star Spangled-Banner”, der amerikanischen Hymne, folgte “Oh Canada”, wo ich mich dabei ertappte, den Chor unterstützen zu wollen. Und dann ging das Spiel auch endlich los. Im ständigen Wechsel versuchten mal die Hausherren und mal die Gäste soviele Runs und Punkte als Offense wie möglich während ihrer Innings zu schaffen. Aber bitte nicht fragen, was ich damit meine! Okay!? Die Hausherren, also die Blue Jays haben das Spiel nach neun Durchgängen (ach ja, neun Innings) für sich gewonnen. Die Atmosphäre war auch unter den Zuschauern klasse. Eine La-Ola-Welle ging auch im mittleren Spielabschnitt durch das Stadion. Und selbst als Laie fühlte ich mich nicht fehl am Platz. Vielleicht verstehe ich inzwischen etwas mehr von diesem Sport. Nein, ein Baseballspiel würde ich als Empfehlung für einen mehrtägigen Toronto-Besuch als Empfehlung auflisten, auch wenn dem einen ein Fussballspiel lieber wäre. Aber Thorsten Frings, der ehemalige Bremer, der mitterweile beim FC Toronto spielt, hatte derzeit spielfrei. Und ein Eishockeyspiel fand ebenso während meines Aufenthaltes nicht statt.

Nach dem Spiel ging es zu Fuss zurück Richtung Hotel. Das heißt von der Hafennähe ging ich nun zunächst entlang der University Street Richtung Dundas. Unterwegs bestaunte ich die schöne Atmosphäre der abendlichen Beleuchtung verschiedenster Gebäude. Entlang der Dundas Street ging zunächst ein Stück Richtung Osten um wieder auf die Yonge Stret einen Blick über die dortige immer noch mit Leben gefüllten Straße zu erhaschen. Aber ich merkte. So langsam packte mich die Müdigkeit. Aber ich musste nicht mehr ganz so weit. Von Dundas / Ecke Yonge Street sind es vielleicht noch etwa anderthalb Kilometer. Und gegen 23 Uhr kanadischer Zeit erreichte ich überglücklich und zufrieden meine Unterkunft.

Der Abflugtag – ein langer Tag

Mein Tag beginnt bereit um 04 Uhr morgens. Rechtzeitig möchte ich in Frankfurt sein. Aber nichts geht ohne vorher noch einen doppelten Espresso zu geniessen. Dann mache ich mich mit meinem Koffer auf dem Weg zur S-Bahn. Habe mal wieder bestimmt zuviel eingepackt. Oder nicht. Das stellt sich meistens erst im Verlauf einer Reise heraus. Aber ich fliege doch nach Kanada und besuche Städte wie Toronto und Montréal. Wenn mir dennoch etwas fehtl, könnte ich im Eaton Center auf der Jonge Street vorbeihuschen.
Alles klappt wie am Schnürchen. Auch der ICE von Köln nach Frankfurt ist pünktlich. Den Flughafen erreiche ich drei Minuten früher. Danke an die Deutsche Bahn.
Ich fliege zum ersten Mal von Frankfurt und somit muss ich mich erst einmal ein wenig orientieren. Wo ist Halle C (der Check-Inn Schalter von Air Canada). Diesen Flughafen kann man wahrlich nicht vergleichen mit Düsseldorf. Das Einchecken des Gepäcks läuft schnell und problemlos. Dann ab zum Bereich B. Durch die Sicerheitkontrolle – kein Piepen – weiter durch die Zollkontrolle zum Gate B43. Da steht sie: Eine Boeing 777-200 L und wird für den Flug vorbereitet. Um 09:00 soll Boarding sein. Aber vorher werden die Fluggäste noch einmal darum gebeten, sich zu einem zusätzlichen document-check in die Reihe zustellen. Die Reisepässe werden gescannt und auf der Boardingkarte wird ein Stempel gesetzt, der mich an Stempel aus verschiedensten Diskotheken erinnert.
Eine Stunde später dürfen wir das Flugzeug betreten. Es wird schnell voll. Es scheint zu 100% ausgelastet zu sein. Wir erhalten dann alle Sicherheitsinstruktionen über ein Video, welches jeder auf einem kleinen Display – eingebaut im Rücksitz seines vor ihm sitzenden Mitreisenden – betrachten kann. Dann die übliche Information der Flugroute (Amsterdam – Glasgow – Labrador – Québec – Montréal)und kurze Zeit später wird das Flugzeug in Startposition gebracht.
Die Flughühe von 36000 Fuss erreichen wir rasch. Und dann bedienen uns die freundlichen Stewardessen mit Hähnchen oder einer Pasta als Alternative. Lecker. Kam genau zur richtigen Zeit. Mein Magen hatte aber irgendwie bereits die Anfrage gestellt. Dazu einen Chardonnay – Sauvignon Blanc 2010 aus Frankreich. Dabei hätte man seitens Air Canada doch auch einen kanadischen Wein anbieten können. Denn Kanada hat doch interessante Weinregionen…
Nach dem Essen lasse ich erst einmal die Wolken, die unter mir sind und wie Wattebäuschchen aussehen an mir vorüberziehen.
Zwischenzeitlich werden wir wieder mit Snacks versorgt und der Getränketrolley versorgt uns mit den Getränken, nach denen uns gerade ist.
Etwa zweieinhalb Stunden vor der planmässigen Landung erreichen wir die Ostküste. Sie wirkt irgendwie kalt, aber es handelt sich wohl eher hierbei noch um Eisschollen oder ähnliches. Da kommt sie die Küste und wir fliegen immer mehr ins Landesinnere herein. Und noch einmal werden wir mit Tortilla-Wraps verpflegt. Nein, auch in Sachen Verpflegung bin ich begeistert.
Gegen 18:40 Uhr – sorry, ich muss noch die Uhren zurückdrehen – nein, gegen 12:40 Uhr Ortszeit landen wir auf dem Pearsson International Airport von Toronto. Die Zeit verging wirklich wie im Fluge. Jetzt weiss ich wieder einmal wofür dieser Spruch steht.
Im Flugzeug wurde uns ncoh die Immigration Card ausgehändigt. Ein Formular, welches jeder Reisende auszufüllen hat. Dieses Formular wird begutachtet, ein paar Fragen werden gestellt und nach dem sehr freundlichen Smalltalk darf ich weiter zum Baggage Claim um meinen Koffer in Empfang zu nehmen.
Endlich bin ich da, nur wohin muss ich um zum Airport Express zu gelangen. Für mich war es eine große Frage, die sehr schnell beantwortet wurde. Ich besteige den Reisebus, in dem vorher mein Koffer eingelagert wird und genieße die Fahrt. Schon bereits jetzt ist die Skyline von Toronto bestens zu sehen. Der Bus macht an verschiedenen Punkten in Toronto halt, meine Haltestelle, das Chelsey Hotel an der Gerrard Street West, ist eines der letzten. Aber was ein Wetter. Wolkenloser Himmel, 23 Grad im Schatten. Wow! So kann es bleiben. Auf zum Gästehaus, in dem ich in den nächsten vier Tagen wohne. Einfach ausgestattet, aber vollkommen ausreichend. Ein freundlicher Empfang durch den Hausherren, erste Tipps und auch ein paar offene Fragen werden rasch beantwortet. Nun erst einmal etwas frisch machen. Dann geht es auf die erste Besichtigungstour.

Der Countdown läuft – noch zehn Tage

Ja, bald geht es los! Nach etwa mehr als 12 Jahren beabsichtige ich mal wieder in die Lüfte zu gehen. Zum bereits dritten Mal ist mein Ziel Kanada. Nach dem ersten Beschnuppern bei einem Flug mit Canada 3000 nach Toronto und einem Abstecher zu den beliebten Niagarafällen ging es bei meiner zweiten Reise nach Montréal mit Iberia (über den sagenhaften Flughafen Madrids Barajas). 16 Tage hatte ich die Gelegenheit Land und Leute kennenzulernen. Und Freundschaften zu schließen, Freundschaften, die bis heute nie an Wert verloren haben.

In den letzten Jahre beabsichtigte ich immer wieder dieses Land zu besuchen. Nun werde ich mein Versprechen einlösen. Am 15. Mai geht es los. Von Frankfurt zunächst nach Toronto. Es folgt ein Abstecher nach Niagara Falls sowie der Weinregion Niagara-On-The-Lake. Dann geht es am 21. Mai weiter nach Ottawa, in Kanadas Hauptstadt. Quebec City ist mein Ziel vom 23. bis 25. und dann geht es erneut nach Montréal. Bis zum 01. Juni werde ich Euch hier meine Eindrücke schildern, und vielleicht findet auch ihr bald den Weg in das einzigartige Land mit seinen liebenswerten Bewohnern.

Und wenn nicht, besucht doch unseren Kanadatreff in Düsseldorf. Alle zwei Monate treffen wir uns und tauschen uns über genau dieses Land aus. Jeder ist herzlich willkommen. Wenn Ihr mehr über dieses Land erfahren möchtet, besucht uns doch aufFacebook, auf XING oder werdet Follower auf Twitter.